projekt bühne basel
AUFFÜHRUNGSPROJEKT 2024
Henrik Ibsen – Nora
Eine junge Mutter verlässt Mann und Kinder –
Noras Ausbruch aus dem «Puppenheim» schrieb Theatergeschichte.
Ausgangspunkt in Henrik Ibsens weltberühmtem Drama ist Noras Geheimnis. Um ihren Mann, den Bankdirektor Helmer Torvald, aus schwerer Krise und Krankheit zu retten, hatte sie einst von Rechtsanwalt Krogstad Geld geliehen und dafür die Unterschrift ihres Vaters gefälscht.
Kurz vor einem Weihnachtsfest taucht Krogstad auf, versucht erfolglos, Nora zu erpressen und verrät ihr sorgsam gehütetes Geheimnis. Und Nora muss bitter enttäuscht feststellen, dass ihr Mann in ihr eine Betrügerin sieht. Helmer zeigt sich zwar herablassend bereit, seiner Frau zu vergeben. Doch erkennt Nora, von ihm stets nur als eine Art Spielzeug betrachtet worden zu sein. Im ungehemmten Tanz einer Tarantella findet sie den Mut, sich vom Puppenheim und seiner Lebenslüge zu befreien.
Nach Ibsens eigenen Worten sei es seine dichterische Absicht gewesen, nicht allein die Emanzipation der Frau, sondern die Emanzipation des Menschen darzustellen.
Bis heute hat das Stück nichts von seiner Brisanz verloren – Nora ist eine der berühmtesten Figuren des Welttheaters. «Nora» erschien in unzähligen Übersetzungen, Bearbeitungen und Verfilmungen, u.a. von Elfriede Jelinek und Rainer Werner Fassbinder.
Henrik Ibsen
Henrik Ibsen (1828-1906) erhält 1864 ein Stipendium und arbeitet einige Jahre in Rom, wo er u.a. den «Peer Gynt» vollendet. 1867-1885 pendelt er zwischen Rom, Amalfi, Dresden und München und erreicht den Höhepunkt seines Schaffens. Seine Stücke «Nora» (1879), «Gespenster» (1881), «Ein Volksfeind» (1882), «Die Wildente» (1884) und «Hedda Gabler» (1890) werden bis heute weltweit aufgeführt.
Inszenierung
Die <Projekt Bühne Basel> inszeniert Ibsens Drama in seiner ganzen Radikalität. Das Bühnenbild ist reduziert. Die Kostüme schlicht. Licht und Dunkel fokussieren die klare Sprache. Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht» klingt in der Ferne. Unter der Regie von Olaf Bockemühl und Lisa Bruder gestalten die Schauspieler*innen des freien Theater-Ensembles – neben den eigenen Rollen – auch Bühnenbild, Choreographie und Inszenierung.
Mit «Henrik Ibsen – Nora » führt das junge Theater-Ensemble in die Welt des grossen Bühnenautors.
Die Aufführungen finden vom 20.-29. Juni 2024 im Theater Bau3 in Basel statt.
AUFFÜHRUNGEN 2024
Theater Bau3 Basel | Donnerstag, 20. Juni 2024 – 20 Uhr
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Theater Bau3 Basel | Freitag, 21. Juni 2024 – 20 Uhr
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Theater Bau3 Basel | Samstag, 22. Juni 2024 – 20 Uhr
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Theater Bau3 Basel | Mittwoch, 26. Juni 2024 – 20 Uhr
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Theater Bau3 Basel | Donnerstag, 27. Juni 2024 – 20 Uhr
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Theater Bau3 Basel | Freitag, 28. Juni 2024 – 20 Uhr
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Theater Bau3 Basel | Samstag, 29. Juni 2024 – 20 Uhr
Mit Apéro + Bar im Theater-Foyer
MITWIRKENDE
Silvio Bruder (*1982) – Advokat Helmer
Im Short-Film «Der Menschenhüter» von Nico Drechsler, 2019, zeigt Silvio Bruder eindrücklich sein schauspielerisches Können. Seit dem Abschluss des Schauspielstudiums an der Schauspielschule Basel ist Silvio Bruder in unterschiedlichen Rollen zu sehen – in Kurzfilmen, Werbespots und Theaterstücken: «An den Rollen zu wachsen und sie wieder zu verlieren – der schmale Grat zwischen Schein und Sein: Das ist, was mich schon immer faszinierte.». Der Short-Film «Der Menschenhüter» ist auf Silvios Website zu sehen, www.silviobruder.ch
Leoni Kirschstein (*2005) – Nora Helmer
Trotz ihren jungen Jahren kann Leoni Kirschstein bereits auf eine beachtliche Anzahl von Theater-Aufführungen zurückblicken: Sie spielte in anspruchsvollen Bühnenstücken wie «Horváth – Der jüngste Tag», Woody Allens «Wonderwheel», Carl Sternheims «Die Hose», Michael Endes «Das Erbe der Narren», Kurt Helds «Die Rote Zora» und Mozarts «Die Zauberflöte». Dank ihrer Gesangsausbildung bringt Leoni, neben ihrem schauspielerischen Können, auch ihre Musikalität in ihre Rollen ein. Zurzeit beschäftigt sie sich intensiv mit William Shakespeares Dramen. Leoni Kirschstein absolvierte das Schauspielstudium an der Schauspielschule Basel.
Anja Schlegel (*1992) – Frau Linde
Nach dem Gymnasium absolvierte Anja Schlegel die Ausbildung zur Schauspielerin an der Schauspielschule Basel. Seit Abschluss ihres Studiums, 2015, ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. 2018 gründet sie gemeinsam mit Bühnen- und Regiekollegen den unabhängigen Verein Freie Bühne Basel, der sich die Förderung der Bühnenkünste zum Ziel setzt. 2021 spielte Anja Schlegel die Hauptrolle in der Produktion «Horváth – Eine Unbekannte aus der Seine».
Lukas Hösli (*1992) – Rechtsanwalt Krogstad & Bühnenbild
Nach Berufslehre und Tätigkeit als Schreiner absolvierte Lukas Hösli die Schauspielausbildung an der Schauspielschule Basel. In der Produktion «Horváth – Der jüngste Tag» (2022) bekleidete er die Rollen von ‚Ferdinand‘ und dem ‚Kommissar‘. Lukas Hösli hat in diversen Produktionen mitgewirkt und bringt als Schreiner sein Know-how in Sachen Bühnenbild ein.
Matthias Klausener – Dr. Rank
Matthias Klausener ist ein etablierter Schauspieler, Rezitator und Musicaldarsteller. Seit den 1990er-Jahren spielt er in zahlreichen Theater- und TV-Produktionen (SRF, ARD, ZDF) mit namhaften Künstler*innen. Matthias Klausener (*1962) studierte an der Schauspielakademie in Zürich. Er bildete sich zum Kulturmanager aus und war, nach einem schweren Verkehrsunfall, 2007-2020 Kader-Dressurreiter im internationalen Parasport. Mit seiner Theatergruppe «Freies Schauspiel Basel» realisierte Matthias Klausener 1995-2002 als Produzent, Regisseur und Schauspieler jährliche Theaterproduktionen in Basel unter dem Motto «hochprofessionelles Volkstheater». Klausener ist/war Dozent an der Musikakademie Basel (Opernschule), an der Volkshochschule in Wehr (Shakespeare-Inszenierungen) und an der Schauspielschule Basel, www.klausener.ch
Amina Frank – Kinderfrau bei Helmers & Dramaturgie, Choreographie Tarantella
Auf der Bühne sind verflochtene Rollen ihre Stärke: als Lucky in Samuel Becketts «Warten auf Godot», als verheiratete Frau in «Die Stärkere» von August Strindberg, in Ingmar Bergmans «Szenen einer Ehe» oder in «Endstation Sehnsucht» von Tennessee Williams.
Lisa Bruder (*1986) – Zwei Nebenrollen & Regie-Assistenz
Das Spiel mit der Sprache und das Einbringen ihrer Musikalität erachtet sie als die spannendsten Facetten der Schauspielarbeit. Im Jungen Haus am Theater Basel sang und spielte Lisa Bruder in der Rolle der Mutter in «Drei Groschen für eine Oper» sowie in «1123 Stationen des Scheiterns – Eine Winterreise». Am Theater Basel war sie u.a. in «Der Zauberer von Oz» und «Föhn. Ein zyklisches Wetterspiel» in Nebenrollen engagiert.
Olaf Bockemühl, Regie
Olaf Bockemühl studierte Regie und Schauspiel am Max Reinhardt Seminar Wien und an der Novalis Schule Stuttgart. Er arbeitete als Schauspieler und Regieassistent am Staatstheater Stuttgart bei Michael Gruner, hierauf als freier Regisseur an verschiedenen Staats- und Stadttheatern und in freien Produktionen, u.a. in Stuttgart, Oldenburg, Essen, Berlin, Hamburg, Bremen, Kassel, Basel.
Zu Olaf Bockemühls wichtigsten Inszenierungen zählen: «Der Tod und das Mädchen» von Ariel Dorfman, Büchners «Lenz», «Furcht und Hoffnung in Deutschland» von F. X. Kroetz, «Angels in America» von Tony Kushner, Carl Sternheims «Die Kassette», «Glückliche Tage» von Samuel Beckett, «Die Glasmenagerie» von Tennessee Williams und «Odysseus/Ulysses» von Homer/Joyce.
Olaf Bockemühl gründet 2009 mit Pierre Tabouret die Schauspielschule Basel. Hier inszeniert er u.a. «Fräulein Else» von Schnitzler, Tschechovs «Onkel Vanja», «Michelino» und «Das Bühnentürl» von Jasmin Wenger, Sophokles‘ «Elektra», Strindbergs «Fräulein Julie» und Ibsens «Gespenster».
Claudia Rettore, Produktionsleitung
Als Kulturmanagerin MAS realisiert sie Projekte und Publikationen in experimenteller und klassischer Musik, Theater und Literatur. Aktuell ist sie beim Fortepiano Festival «Flügelschläge», bei der CIS-Konzertreihe Basel, in zeitgenössischer Lyrik und in der Klangkunst-Szene engagiert. Zuvor leitete sie mehrere Bildungsprojekte im Auftrag des Kantons Zürich. Die Ethnologin & Germanistin schloss an der Universität Zürich in Neuer Deutscher Literatur bei Peter von Matt ab.
Wir danken für die wertvolle Unterstützung
Sulger Stiftung
Willy A. und Hedwig Bachofen-Henn-Stiftung
Stiftung Primavera